Kirche Sankt Petri
Die Proportionen des ehemaligen Dachreiters aufzunehmen ohne ihn historisch nachzubilden - das Thema dieser Arbeit. Ein städtebauliches Zeichen wird gesetzt an exakt der Stelle, an der es ursprünglich vorhanden war. Die gegenwärtige große, ungegliederte Dachfläche des Kirchenschiffes erhält seine Differenzierung in Auf- und Grundriss zurück. Dabei ist es wichtig, ein Werk zu schaffen, das sich als Bauwerk definiert, d. h. als Architektur und Konstruktion, ebenso wie als Kunstwerk. Der Dachreiter nimmt dabei den Bezug zu seinem historischen Vorgänger auf ohne ihn direkt abzubilden. In seinem Aufriss entstünde, würde man die Eckpunkte der Stäbe miteinander verbinden, ebenfalls die Kontur des ehemaligen Dachreiters. Dadurch, dass sich die Stäbe jedoch nicht berühren, entsteht dieses Bild imaginär, d. h. im Kopf des Betrachters. Neben der städtebaulich-typologischen Wirkung der Konstruktion bei Tage ist der Dachreiter gerade auch für die Nacht-Silhouette der Altstadt Lübecks von besonderer Bedeutung. Das weiße Licht, mit dem die Konstruktion von unten angestrahlt werden soll, bildet dabei exakt und ausschließlich die Körper der Druckstäbe ab. Die Wirkung des Mystischen, der Imagination und des Schwebens wird dadurch noch verstärkt.
Auftraggeber:
jägerjäger Freie Architekten BDA
Schwerin
Visualisierung:
jägerjäger